Seit meiner Jugend begleitet mich eine tiefe Faszination für die Vielfalt und Tiefe der Religionen unserer Welt. In all den Jahren durfte ich die unterschiedlichen Facetten dieser Glaubensrichtungen kennenlernen und die vielen Gemeinsamkeiten hautnah erleben. Mir wurde immer wieder bewusst, dass es mehr Verbindendes als Trennendes gibt. Die zentralen Werte wie Liebe, Mitgefühl, Toleranz und Hoffnung vereinen uns alle und können als Brücke zwischen den Menschen dienen. Heute, mehr denn je, sehe ich es als meine Aufgabe, diese Werte ins Bewusstsein zurückzubringen.

„…Unsere Gemeinsamkeiten ein wertvolles Fundament sind, auf dem wir aufbauen können.“
Mit meinem aktuellen Projekt möchte ich Kinder und Jugendliche – und ebenso Erwachsene – daran erinnern, dass unsere Gemeinsamkeiten ein wertvolles Fundament sind, auf dem wir aufbauen können. Das Projekt, das sich dieses Jahr intensiv den Werten Liebe, Toleranz, Hoffnung und Barmherzigkeit widmet, knüpft an eine Aktion aus dem vergangenen Jahr an, bei der Kinder aus verschiedenen Ländern ihre persönlichen und Wünsche mit uns geteilt haben. Diese Wünsche waren berührend und tiefgründig, ein Spiegel der Erfahrungen und Hoffnungen junger Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt. Einige Kinder sehnten sich nach Frieden und Freiheit, andere wünschten sich mehr Liebe und Verständnis in ihrem Umfeld.
In diesem Jahr möchte ich diesen Impuls vertiefen. Ich habe daher einen Leitfaden entwickelt, den Lehrerinnen und Lehrer, Betreuerinnen und Betreuer, Erzieherinnen und Erzieher, aber auch alle Interessierten nutzen können, um Kindern und Jugendlichen die universellen Werte näherzubringen. Dabei geht es nicht darum, Religionen in ihrer Gesamtheit zu behandeln, sondern den Fokus auf die Werte zu legen, die uns miteinander verbinden. Denn die Botschaft ist klar: Liebe, Mitgefühl, Toleranz und Hoffnung finden sich in allen großen Weltreligionen und Traditionen.
In diesem Jahr legen wir verstärkt den Fokus auf die Religionen und die Werte, die sie miteinander teilen. Ob im Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus, Buddhismus oder dem Jesidentum – über Jahrtausende hinweg wurden den Gläubigen überall ähnliche Grundsätze gelehrt: Liebe deinen Nächsten, sei tolerant gegenüber anderen, bewahre Hoffnung auch in schwierigen Zeiten und übe Barmherzigkeit . So sagt Jesus im Christentum: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Matthäus 22,39). Im Koran wird betont, dass „Allah die liebt, die Gutes tun“ (Koran 2:195), und im Judentum heißt es: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (3. Mose 19:18). Auch im Buddhismus und Hinduismus finden sich vergleichbare Gebote, die Mitgefühl und Respekt für alle Lebewesen betonen.
Gemeinsam stark: Ein Projekt für Schulen, Kindergärten und Gemeinschaftseinrichtungen
Das Ziel des Projekts ist es, diese Erkenntnisse in Schulen, Kindergärten, Kirchen, Moscheen und Gemeinschaftszentren zu bringen und allen Kindern die Möglichkeit zu geben, über ihre Werte und Glaubensansichten zu sprechen. Begleitend dazu finden Sie auf meiner Website Leitfäden und Materialien, die eine wertvolle Unterstützung bieten. Einfache Aufgaben und kreative Übungen ermutigen die Kinder, das Verbindende zwischen sich und ihren Freundinnen und Freunden zu entdecken. Welche Feiertage feiern sie mit ihren Familien? Welche Traditionen geben ihnen Geborgenheit? Wo gibt es vielleicht ähnliche Feste, die den gleichen Geist von Liebe und Freude teilen?
Indem Kinder beispielsweise über das Lichtfest Diwali, das jüdische Chanukka, das christliche Weihnachtsfest oder das muslimische Opferfest sprechen, erkennen sie, dass das Licht – ein Symbol der Hoffnung und des Neubeginns – in all diesen Feiern eine zentrale Rolle spielt. Sie haben erfahren, dass in allen Religionen der Wunsch nach Frieden und Liebe an erster Stelle steht. Und sie erleben, dass Freundschaft und Gemeinschaft überall auf der Welt Menschen verbindet, egal, welche Religion sie angehören.
Ein Tag im Park: Die Geschichte des Sterns Amare
Ein zentrales Element dieses Projekts ist die Geschichte des kleinen, funkelnden Sterns Amare. Amare beobachtete eines Tages von seinem Platz im Himmel, wie Kinder aus unterschiedlichen Religionen im Park friedlich miteinander spielen und ihre Erfahrungen teilen. Ali und Sara, die den Islam und das Christentum repräsentieren, bauen gemeinsam eine Sandburg und sprechen über das Helfen und die Liebe, die beide Religionen lehren. David, ein jüdischer Junge, und Anjali, eine Hindu, tauschen sich über Toleranz und Respekt aus. Bodhi, der Buddhist, und Narin, ein Jeside, erzählen sich gegenseitig von Barmherzigkeit und Mitgefühl. Amare sieht, dass diese Kinder trotz verschiedener Religionen ihre Werte teilen und einander verstehen.
Diese Geschichte soll Kindern auf eine spielerische Weise zeigen, dass, obwohl sich die Religionen in einigen Details unterscheiden, die Werte von Freundschaft, Mitgefühl und Zusammenhalt über alles stehen. Sie zeigt, dass, wenn wir uns auf diese gemeinsamen Werte besinnen, auch wir Erwachsenen viel lernen und in unseren Alltag einfließen lassen können.
Geschichten Stern zum Stern Amare
Hier handelt es sich um 2 kleine Geschichten – die ich passend zum Projekt geschrieben habe, um den Kindern einen einfacheren Zugang dazu zu ermöglichen.

Stern Amare
2023 verbindet er die Kinder und ruft uns ins Gedächtnis, was wirklich zählt!

Stern Amare
2024 zeigt er auf welche, Gemeinsamkeiten die großen Weltreligionen haben!